metalworkingmag.de
02
'23
Written on Modified on
Optimate News
Digitale Unterstützung für die Kon- struktion von Blechbauteilen
Die 2020 als Start-up aus TRUMPF ausge- gründete Optimate GmbH möchte Lohnfertigern und Metallbauern in der Blechbearbeitung ermöglichen, nachhaltiger zu konstruieren, Kos- ten zu senken und effizienter zu produzieren.
Werkzeugdatenbank: In die Web-App lassen sich Maschinen und Werkzeuge hinter- legen, damit diese für die Machbarkeitsanalyse mit herangezogen werden.Dabei setzt Optimate beim Bauteil an und analysiert dieses auf seine Machbarkeit und des- sen Optimierungspotential, noch bevor es überhaupt in die Produktion gelangt. Auf der Metallsoftware SÜD am 25. Mai in München-Garching zeigt Optimate, wie sich Blechbauteile mit Hilfe von KI analysieren und optimieren lassen.
Vor allem Metallbauer sind in Bezug auf Bauteile und Fertigungsverfahren oft breiter aufgestellt. Ob einfache Blechbauteile, Maschinenteile oder kom- plette Baugruppen inklusive Montage – das Spektrum ist umfangreich. Da- bei umfasst es meist auch das Finishing, wie Entgraten, Bürsten, Eloxieren, Pulverbeschichten oder selbst Lackieren. Und am besten sollte das Auf- tragsteil schon gestern fertig sein. Da kann es sich kein Lohnfertiger leisten, zweimal anzusetzen, wenn erst an der Maschine festgestellt wird, dass sich das Bauteil nicht fertigen lässt.
Das kann unterschiedliche Ursachen haben: Entweder entspricht das Bauteil nicht den Konstruktionsrichtlinien, bei- spielsweise aufgrund einer unterschrittenen Mindestschenkellänge, oder aber auch der eigene Maschinenpark, respektive die vorhandenen Werk- zeuge, verhindern die Fertigbarkeit. Damit hier keine zweite Runde durch Konstruktion und Arbeitsvorbereitung (AV) gedreht werden muss, sollte von vornherein sichergestellt werden, dass sich das Teil auch mit den eigenen Biegemaschinen und -werkzeugen herstellen lässt. Wie einfach dies mög- lich ist, demonstriert der Digitalisierungsexperte Optimate mit seiner KI- basierten Bauteilanalyse und -optimierung.
Der Vorher-Nachher-Vergleich von Blechbauteilen mit der Optimate Web-App analysiert.
Manuelle Anpassungen verzögern Lieferzeiten
„Mit unserer Machbarkeitsprüfung und der Potentialerkennung wollen wir Lohnfertigern und konstruierenden Unternehmen eine nachhaltige Unter- stützung des Digitalisierungsprozesses für ihre Blechbearbeitung bieten“, betont Optimate-Geschäftsführer und Co-Gründer Jonas Steiling. Denn ge- langt ein nicht fertigbares Bauteil erst einmal unbemerkt ins NC-Programm und auf die Maschine, ist dadurch womöglich die Prozesssicherheit gefähr- det. Im Extremfall bemerkt der Maschinenbediener das auch nicht, Werk- zeuge oder gar ganze Maschinen fallen aus.
Aufgrund dieser Unsicherhei- ten tasten sich AV und Maschinenbediener oft nur langsam an die Bearbei- tung heran. In der Regel geht viel Zeit ins Land, um mit der eigenen AV sowie der Konstruktion des Auftraggebers zu klären, ob das Blechbauteil angepasst werden darf. Anschließend muss es neu konstruiert werden und erst dann geht das optimierte Bauteil in die Produktion. Der Kundenauftrag und dessen Auslieferung verzögern sich.
Jonas Steiling mit einem optimiertem Blechbauteil im Vorher-Nachher-Vergleich: „Was nützt es, wenn die Fertigung in Richtung Industrie 4.0 und Smart Factory optimiert und automatisiert wird, sich Bauteile aber gar nicht fertigen lassen?“
Machbarkeit analysieren, Mehraufwand vermeiden
Mit der smarten Cloud-Lösung von Optimate lassen sich mit wenigen Klicks Konstruktionszeichnungen im STEP- oder .SLDPRT- und .SLDASM-Format auf die Web-App hochladen und KI-basiert auf Machbarkeit und Optimie- rungspotential prüfen. „Wir richten uns mit der digitalen Machbarkeitsana- lyse unter anderem an Konstrukteure sowie Lohnfertiger in der Blechbear- beitung. Mit nur wenigen Klicks lässt sich feststellen, ob das beauftragte Bauteil fertigbar ist oder nicht.“ Störkonturen werden erkannt und farblich gekennzeichnet. Die AV kann sich das Bauteil daraufhin nochmals anse- hen.
Bei einer unterschrittenen Mindestschenkellänge oder zu geringer Bie- gepresskraft ist das Teil nicht herstellbar. Liegt ein Ausschnitt hingegen zu nahe an der Biegezone, kann die AV selbst entscheiden, ob das Fertigungs- risiko zu hoch ist. „Wir wollen mit unserer Machbarkeitsanalyse aufzeigen, was geht und wo Risiken bestehen. Die Entscheidung trifft jedoch immer die eigene Konstruktion und Arbeitsvorbereitung“, so Jonas Steiling.
Optimate ist eine Cloud-basierte Lösung zur Analyse und Optimierung von Blechbau- teilen mit dem Ziel, Konstruktionspläne zu verbessern und Kosten zu senken. In der App lässt sich ein hochgeladenes Blechbauteil Schritt für Schritt transparent verfolgen.
Lohnfertiger und Konstrukteure können jetzt ganze Baugruppen ana- lysieren
Bisher konnten Optimate-Nutzer Baugruppen auf die App hochladen, um die Anzahl der Einzelteile zu ermitteln. Seit Kurzem wird eine Baugruppe komplett in ihre Einzelteile zerlegt und auf Machbarkeit und Optimierungs- potential hin analysiert. Die Konstruktionszeichnung der analysierten Ein- zelteile kann dann auch per Klick heruntergeladen und ins eigene CAD- bzw. NC-Programm übernommen werden. „In der Optimate App ist das re- levante Blechwissen hinterlegt und der Anwender bekommt realistische Tipps, ob und wie sich die Einzelteile einer Baugruppe wirtschaftlich und prozesssicher fertigen lassen“, erklärt Jonas Steiling das Vorgehen. Gerade bei Baugruppen sei meist noch eine Rücksprache mit der Konstruktion er- forderlich. Enthält die Baugruppe beispielsweise ein Einzelteil, bei dem die Mindestschenkellänge unterschritten wird, lässt es sich nicht fertigen und Optimate erkennt dies.
www.optimate.com
Fordern Sie weitere Informationen an…